Leírás
Die Ermordung der Kaiserin und Königin Elisabeth durch einen Anarchisten 1898 in Genf erregte riesiges Aufsehen und wird uns durch die heutigen terroristischen Anschläge immer wieder in Errinerung gebracht.
Der Historiker Emil Niederhauser, korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaft, berichtet über die Ereignisse und deren Hintergrund, indem er den Fachkollegen und den historisch interessierten Leser gleichermassen anspricht. Im ersten Teil seines Buches berichtet er vom Attentat und gibt abschliessend eine kurze Skizze des Lebens der Königen, dieser „ersten modernen Frau”, wie sie Brigitte Haman, ihre Biographin, nennt. Liberal, aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen, selbst eine Dichterin, die in Heine ihren Abgott sah, konnte sie sich in dem steifen Zeremoniell des Wiener Hofes nur fremd und unglücklich fühlen. Aus ihrem Widerwillen gegen diesen Hof entstand ihr Interesse für Ungarn und die Magyaren, die ihr lieb sein mussten, da sie jedermann am Hofe hasste, Daher ihr politisches Engagement zugunsten der Ungarn in den Verhandlungen um den österreich-ungarischen Ausgleich. In den letzten Jahren des Jahrhunderts war sie aber nur mehr ein seltener Gast am Wiener Hof, von Familientragödien und Krankheit geplagt irrte sie ruhelos in ganz Europa umher.
Das zweite Teil stellt die Fahndung nach dem vermeintlichen Komplizen des Attentäters, Luigi Lucheni, dar, wobei auch sein unglückliches Schicksal, das ihn zu den Anarchisten führte, nachgezeichnet wird. Der Verfasser skizziert auch die Herkunft der anarchistischen Ideen und den organisatorischen Wandel der Bewegung, natürlich nur bis zum Augenblick des Attentats. Zu jener Zeit wurde eine Reihe von Attentaten verübt, nicht nur auf Staatoberhäupter und Politiker, sondern auch auf einfache Menschen. Parallelen zur Gegenwart werden nicht gezogen, aber das erübrigt sich aufgrund des Erzählten.
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